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In Österreich ist alles gut und besser als je zuvor. (GK) Für einen betont bürgerlichen Wirtschaftsliberalen wie den 78-jährigen Prof. Klaus Emmerich, - bekannt aus dem ORF als Deutschland-, EG- und Amerika-Korrespondent (so bekannt, dass der Böhlau-Verlag auf eine biografische Notiz verzichten zu können meinte) - sind die letzten Jahre, nicht zuletzt die EU-Ratspräsidentschaft im ersten Halbjahr 2006, freilich die ideale Erfüllung österreichischer Identität. Diese zeitgeistige Begrüßung eines "neuen Selbstbewusstseins" erscheint rechtzeitig zu den Parlamentswahlen im Herbst 2006 als ideologische Selbstvergewisserung für die "Triumphe der Macher": "Schüssels Rechnung ist aufgegangen, dass unter seiner Regentschaft der EU neuer Schwung und den Miesmachern eine Lektion verpasst wird" (S. 185), lautet denn auch der Schlusssatz. "Es sind die Macher in Rot-Weiß-Rot, die jetzt in der Politik wie in der Wirtschaft und der Wissenschaft den Ton angeben." (S. 169) Jedenfalls muss man dem Autor eine beharrliche weltanschauliche Konsequenz in seiner Sicht auf die Geschichte und Politik Österreichs konzedieren, selbst in ihren Widersprüchen typisch österreichisch - in einem Land ohne bürgerlich-liberale Tradition ein spezifischer Typus, der in der Großvätergeneration manchmal noch in dieser Reinheit anzutreffen, heute allerdings vom Zynismus des herrschenden Neoliberalismus längst überholt ist. *bn* Lukas Marcel Vosicky |
