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Zwei Vorträge über österreichische Freiheits- und Widerstandkämpfer zur Zeit der Französischen Revolution und im 20. Jh. (GE) Das vorliegende Bändchen der "Wiener Vorlesungen im Rathaus" widmet sich den österreichischen Freiheits- und Widerstandkämpfern. Professor Walter Grab beschäftigt sich in seiner Vorlesung mit den Jakobinern zur Zeit der Französischen Revolution, Michael Neugebauer, der wissenschaftliche Leiter des Dokumentationsarchives des österreichischen Widerstandes (DÖW), mit den Widerstandskämpfern der Jahre 1933 bis 1945. Die gemeinsame Linie der beiden Historiker, die Widerstandskämpfer unterschiedlicher Epochen untersuchen, liegt in ihrer Motivation: Beide Autoren verfolgen mit ihren Forschungen ein humanitäres Anliegen und treten engagiert dafür ein, daß den österreichischen Widerstandskämpfern Gerechtigkeit widerfährt. Es wird deutlich, daß "Widerstand" ein heikles und kontroversiell diskutiertes Thema darstellt. Vielfach werden Widerstandskämpfer negativ wahrgenommen: Sie werden verspottet und ihre Leistungen bagatellisiert. Auch die Würdigung der Widerstandskämpfer durch das offizielle Österreich scheint oftmals mit Hintergedanken verbunden zu sein: Der Widerstand dient(e) vielfach als außenpolitische Legitimation. Zudem verhindert politisches Kalkül eine entsprechende Anerkennung der Widerstandskämpfer, stellt doch die "Kriegsgeneration" eine große Gruppe von Wählern dar, auf deren Stimmen man nicht verzichten möchte. - Das Buch führt nicht nur die Problematik der Widerstandsforschung vor Augen, sondern zeigt auch Forschungsdefizite auf. So wurde die Rolle Opfer-Täter von der Geschichtswissenschaft noch nicht befriedigend geklärt. - Als knappe Information zur Problematik der österreichischen Widerstandskämpfer für historisch und zeitgeschichtlich interessierte Leser/innen empfohlen. *bn* Ulrike Kemmerling |
