Annotation |
Akribisch gearbeitete und gut lesbare Darstellung des Lebens und Wirkens des Salzburger Kardinalbischofs Matthäus Lang und seiner Zeit. (GE) Matthäus Lang von Wellenburg (1468 1540) stammte aus einem Augsburger Patrizierhaus, studierte Jus und trat zunächst beim Habsburger Maximilian I. in den diplomatischen Dienst ein. Seine steile kirchliche Karriere begann mit der Ernennung zum Bischof von Gurk und der damit verbundenen Erhebung in den Fürstenstand. 1512 wurde er Kardinalbischof und Erzbischof-Koadjutor von Salzburg mit dem Recht der Nachfolge. Das Erzbistum übernahm er 1522, trotz heftigem Widerstand seitens Bayern. Gleich zu Beginn seiner Amtszeit wurde er in die Auseinandersetzungen um die Reformation verwickelt, vor allem im Zusammenhang mit den Bauernaufständen von 1525 und 1526, aber auch als Teilnehmer an den Reichstagen von Nürnberg und Speyer. Lang galt überdies Zeit seines Lebens als bedeutender Förderer von Wissenschaft und Kunst. Der Autor, Dozent für Kirchengeschichte an der Universität Salzburg, beschränkt sich auf die Darstellung Langs als kirchliche Persönlichkeit in den Diözesen Gurk und Salzburg und lässt dessen Aktivitäten als Politiker und Landesfürst weitestgehend außer Acht. Vornehmlich ging es ihm darum, 'Übersehenes und unbekannt Gebliebenes zu Tage zu fördern und in das bekannte 'Lang-Bild einzufügen. Und das ist durch intensive Recherche und die Durchsicht eines enormen Quellenmaterials, welches durch einen ausführlichen wissenschaftlichen Apparat belegt ist, hervorragend gelungen. Die trotz wissenschaftlichen Anspruches gut lesbare Biografie vermittelt nicht nur einen ausgezeichneten Einblick in die Persönlichkeit und den Werdegang Langs, sondern auch in sein persönliches Umfeld (Familie, Mitarbeiter) sowie in die politische wie kulturelle Situation jener Zeit und damit insgesamt in die interessante Epoche von Frührenaissance, Frühreformation und Bauernkriegen. *bn* Karl Krendl |