Letzte Gedichte

Jandl, Ernst, 2001
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Medienart Buch
ISBN 978-3-630-62001-5
Verfasser Jandl, Ernst Wikipedia
Beteiligte Personen Siblewski, Klaus Wikipedia
Systematik Pg - Deutschsprachige Literatur
Schlagworte Jandl, Ernst, Gedichte
Verlag Luchterhand Literaturverl.
Ort München
Jahr 2001
Umfang 123 S.
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Ernst Jandl. Hrsg. von Klaus Siblewski
Annotation Vermächtnis eines großen österreichischen Poeten. (DD) Ernst Jandl (geb. 1925) war gerade mit den Vorbereitungen für einen neuen Gedichtband beschäftigt, als er im Juni 2000 starb. Sein langjähriger Lektor Klaus Siblewski hat aus dem vorhandenen Material ein Buch mit bislang unveröffentlichten Gedichten zusammengestellt. Von der Hinfälligkeit des Körpers, von der Einsamkeit und der Nähe des Todes handeln diese Texte. Der Grundton ist melancholisch, aber frei von Selbstmitleid. Seinen berühmten schwarzen Humor hat Ernst Jandl bis zuletzt nicht verloren. In diesem Sinn ist auch seine auf den ersten Blick blasphemisch anmutende Beschäftigung mit der katholischen Religion und mit Gott zu verstehen, wenn etwa bekannte Gebete parodistisch verfremdet werden. Ein Einzeiler lautet in knappem Inseratendeutsch: "suche unsterbliche seele; zahle höchstpreis". Im Angesicht des Todes wird auch die Kindheit wieder gegenwärtig. Jetzt, da die Vitalfunktionen zu erlöschen drohen, erinnert sich der Autor an das Erwachen der Sexualität und das damit verbundene Gefühlsgemenge aus Lust, Scham und Schuld. Viele Gedichte greifen gemeinhin tabuisierte Themen auf, viele tasten sich am Rand des Verstummens entlang, zusammengefügt aus Satzfragmenten, die ins Schweigen hinein abbrechen. Während ihm das lyrische Über-Ich befiehlt: "da setz dich hin / da schreib dein gedicht", findet das Ich: "kein grund / ein wort zu setzen". Dennoch hat Ernst Jandl bis zuletzt geschrieben. Das Ergebnis ist eine berührende Auseinandersetzung mit den ersten und den letzten Dingen. *bn* Renate Langer