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Ein - im doppelten Wortsinn - emeritierter Ordinarius für Sozialphilosophie, interdisziplinär vielfach erfahren und kompetent, unterzieht in dieser Lebenssumme die klassischen Gottesbeweise einer kritischen Relecture. In klarer Sprache und in prägnanter Darstellung zeigt er, dass es sich dabei nicht um exakte Beweise empirischer Art handelt, sondern um argumentativ mitvollziehbare Aufweise für das Geheimnis der Wirklichkeit im ganzen - immanentistischen und atheistischen Kurzschlüsse zum Trotz. Gerade der ontologische Gottesaufweis - im Zentrum aller anderen - kann und will zeigen, dass die Idee des Unendlichen nicht allein aus dem Endlichen stammen kann, sondern vom Unendlichen herrühren muss. Auch jene, die sich mit der naturwissenschaftlich zugänglichen Wirklichkeit zufrieden geben, stehen vor der Frage: "Woran glaubt, wer nicht glaubt?" Nicht zufällig pointiert der Physiker Herbert Pietschmann im empfehlenden Vorwort die Einsicht, dass man Naturwissenschaft und Theologie, empirisch-experimentellen Zugang zur Wirklichkeit und religiöse Achtsamkeit auf Transzendenz nicht gegeneinander ausspielen kann und darf. Insofern gibt Lesers Buch gründlich zu denken und ermöglicht, was es reflektiert: Brückenschläge zwischen Vernunft und Glaube, jenseits von Irrationalismus und Rationalismus. Glauben, christlich gar, ist nachweislich nicht unvernünftig! Gotthard Fuchs Juni 2002 *Sz* |
