Ritual. Macht. Blasphemie : Kunst und Katholizismus in Österreich seit 1945

Janke, Pia [Hrsg.], 2010
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Medienart Buch
ISBN 978-3-7069-0588-6
Verfasser Janke, Pia [Hrsg.] Wikipedia
Verfasser Kaplan, Stefanie Wikipedia
Verfasser Kepplinger, Christoph Wikipedia
Beteiligte Personen Janke, Pia Wikipedia
Beteiligte Personen Kaplan, Stefanie Wikipedia
Beteiligte Personen Kepplinger, Christoph Wikipedia
Systematik Rb - Bildende Kunst
Schlagworte Macht, Kunst, Jelinek, Elfriede, Katholizismus
Verlag Praesens Verl.
Ort Wien
Jahr 2010
Umfang 384 S. : Ill. + CD
Altersbeschränkung keine
Sprache deutsch
Verfasserangabe Pia Janke (Hg.). Unter Mitarb. von Stefanie Kaplan und Christoph Kepplinger
Annotation In Österreich sind sogar die Atheisten zutiefst vom Katholizismus geprägt. (PL) Obwohl die Zahl ihrer Mitglieder seit Jahrzehnten sinkt, prägt die katholische Kirche nach wie vor die österreichische Gesellschaft und Kultur. Daher kommt auch die Lust an der Blasphemie und dem damit verbundenen Skandal. Elfriede Jelinek, die einen katholischen Kindergarten und eine katholische Schule besuchte, bringt diesen Zusammenhang auf den Punkt: "Für jemanden, der nie gläubig war, wäre es wahrscheinlich keine lustvolle Überschreitung, blasphemisch zu sein." Das Buch ist anlässlich eines interdisziplinären Symposions entstanden und bietet neben wissenschaftlichen Aufsätzen auch Primärtexte, Podiumsdiskussionen, Interviews, viele Schwarzweißillustrationen und eine beigelegte mp3-CD mit einem Vortrag, einer Lesung von Josef Winkler und Musikbeispielen. Erstaunlich sind die Unterschiede zwischen den Künsten, was ihr Verhältnis zur Religion angeht. Während die meisten Literaten seit den 1960er Jahren äußerst kirchenkritisch eingestellt sind, schreiben fast alle zeitgenössischen österreichischen Komponisten, ob gläubig oder nicht, in ihrem Leben mindestens eine Messe, ein Requiem oder ein sakrales Chorwerk. Dies überrascht umso mehr, als die Kirche selbst leider keine Kompositionen mehr in Auftrag gibt. Auch die bildende Kunst schöpft nach wie vor aus der christlichen Ikonographie. Sogar der Marxist Alfred Hrdlicka bekannte sich freimütig zu dieser Inspirationsquelle: "Meine Bildersprache ist vom Katholischen geprägt." Mit Literatur, bildender Kunst, Aktionismus, Musik und Film sollen die Beiträge fast zu viele Bereiche abdecken. Mitunter entsteht der Eindruck eines etwas beliebigen Sammelsuriums, denn allzu vieles bleibt unerwähnt oder wird nur kurz gestreift. Trotzdem verdient dieser Band eine Empfehlung, denn er dokumentiert, wie intensiv und vielschichtig die kreative Auseinandersetzung mit dem Katholizismus in Österreich bis heute ist. *bn* Renate Langer